Applikation «ZKE Netz V2».

Als Gesamtsystem verbindet die App «ZKE Netz V2» unsere verschiedenen Zugkontrolleinrichtungen (ZKE) in einem integrierten Überwachungssystem.

Die Vernetzung der ZKE basiert auf einer sofortigen, zentralen Datenanalyse. Die Verfügbarkeit der Daten – beinahe in Echtzeit – ermöglicht allfällige notwendige Interventionen (z.B. unmittelbares Stoppen des Zugs oder Geschwindigkeitsreduktion) unmittelbar nach der Messung eines schadhaften Zuges. Darüber hinaus unterstützt die Applikation den Unterhalt und die Wartung der Zugkontrolleinrichtungen mithilfe eines Wartungscockpits.

Vorteile.

  • Ergänzt die Messungen mit Daten der Umsysteme (z.B. mit Zugnummern, Fahrweg, Zusammensetzung der Komposition).
  • Identifiziert Fahrzeuge über Achsmuster-Erkennung und Zuordnung des RFID-Tags.
  • Grafische Darstellungen der Messkriterien im Alarmfall erlauben sofortige Entscheidungen.
  • Kombiniert die Daten aufeinanderfolgender Messanlagen zu Trendanalysen.
  • Unterstützt die Fallbearbeitung zur Nachbeurteilung der analysierten Fälle und zum Datenaustausch mit der verantwortlichen EVU.
  • Erlaubt die sofortige Beurteilung der Messdaten und damit den Interventionsentscheid – typisch innerhalb 30 Sekunden.
  • Erlaubt fahrzeug- oder zugspezifische Alarmgrenzwerte und Alarmierungen.
  • Der Betrieb erfolgt in einer geschützten Zone über das SBB Datennetz.
  • Erlaubt den Datenaustausch mit den ZKE-Systemen der Nachbarbahnen.

Technologie.

  • Bahn-IT-Applikation, entwickelt nach EN 50128.
  • Daten der Messanlagen werden mit Daten der SBB Umsysteme ergänzt und den Zügen zugewiesen.
  • Hochverfügbar und katastrophensicher durch redundanten Aufbau mit zwei Rechenzentren und Alarmierung über zwei parallele Meldewege.

Prozess.

  1. Wird eine Überschreitung eines Grenzwertes durch die Vernetzung festgestellt, alarmiert die Software sowohl das Interventionszentrum in Erstfeld sowie die für den Streckenabschnitt zuständige Betriebszentrale.
  2. Der/die Fahrdienstleiter:in in der Betriebszentrale leitet allfällige Präventivmassnahmen ein.
  3. Der/die Mitarbeiter:in im Interventionszentrum analysiert und entscheidet innert 90 Sekunden, ob der Alarm echt ist oder ein Fehlalarm vorliegt.
  4. Der/die Fahrdienstleiter:in wird informiert und leitet die entsprechenden Massnahmen ein.
  5. Eine allfällige Intervention im Interventionsbahnhof erfolgt meist direkt durch das Lokpersonal in Abstimmung mit dem Interventionszentrum.

Bei Naturgefahr-Alarmen wird als Zusatzmassnahme der Lokführer auf das Cab-Radio gewarnt.

Alarmierungsprozess eines ZKE-Alarms.
Bild-Legende: Alarmierungsprozess eines ZKE-Alarms bis zur Intervention beim Lokführer / bei der Lokführerin.

Weiterführender Inhalt

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